Gründung und Geschichte Kunsthalle Tübingen

Ihre Gründung verdankt sich dem finanziellen Engagement zweier Privatpersonen: Die Schwestern Paula Zundel und Dr. Margarete Fischer, Töchter von Robert Bosch, ermöglichten es der Stadt Tübingen 1971, den Bau einer Kunsthalle auszuführen und dieses Haus im Gedenken an den Maler Georg Friedrich Zundel (1875–1948) als dauerhafte Institution zur Bereicherung des Kunstangebots zu betreiben.

GÖTZ ADRIANI, EVA BEUYS, CELINE BASTIAN, HEINER BASTIAN UND
JOSEPH BEUYS (von links nach rechts)
Tübingen 1984, Foto: Franziska Adriani

WALTHER UND EV SCHARF vor Cézanne
Kunsthalle Tübingen 1993, Foto: Franziska Adriani

In einem damaligen Neubauviertel am nördlichen Rand der Universitätsstadt entstand die Kunsthalle als zweckmäßiges eingeschossiges Gebäude mit ausgezeichneten Lichtverhältnissen.

In den 1970er Jahren begründete ein kontinuierliches und anspruchsvolles Ausstellungsprogramm unter der Leitung von Prof. Dr. Götz Adriani das internationale Renommee der Kunsthalle Tübingen. Neben dem hohen Qualitätsanspruch zählte der Wechsel zwischen moderner und zeitgenössischer Kunst zu den wesentlichen Charakteristika dieses Programms. Bedeutende Künstler der Gegenwart wurden oft schon in einem frühen Stadium ihrer international erfolgreichen Karrieren in der Kunsthalle Tübingen gezeigt, z.B. Franz Erhard Walther (1972), George Segal (1972), Ulrich Rückriem (1973), Joseph Kosuth (1973), Joseph Beuys (1973), Richard Hamilton (1974), Claes Oldenburg (1975), Sigmar Polke (1976), Frank Stella (1977) oder Richard Serra (1978).

ROBERT LONGO UND BARBARA SUKOWA
Kunsthalle Tübingen 1997, Foto: Franziska Adriani

Sigmar Polke beim Aufbau seiner Ausstellung
Kunsthalle Tübingen 1976, Foto: Franziska Adriani

Außerordentliches Interesse beim Publikum weckten die monografischen Ausstellungen zu den großen Wegbereitern der Moderne, wie Cézanne (1978, 1982, 1993), Degas (1984, 1995), Renoir (1996), Toulouse-Lautrec (1976, 1986, 2002), Picasso (1986, 2001) oder Rousseau (2001), deren Besucherzahlen jeweils in die Hunderttausende gingen. Die dadurch erwirtschafteten Einnahmen wurden nicht nur in eine weitere Verbesserung der Infrastruktur des Hauses sowie in einen eigenen Verwaltungsbau investiert. Die Kunsthalle wurde dadurch auch in die Lage versetzt in eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts überführt zu werden. Neben den Pionieren der klassischen Moderne und der Nachkriegsmoderne wurden auch immer wieder herausragende zeitgenössische Künstler präsentiert, etwa Anselm Reyle (2009), Karin Kneffel (2010), Evan Penny (2011) oder Santiago Sierra (2013).

Die Kunsthalle Tübingen ist im Frühjahr 2017 nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen um eine zusätzliche Ausstellungshalle erweitert.

Kunsthallen-Direktorin und Vorstand Dr. Nicole Fritz im Rundgang mit den Besucher:innen der Kunsthalle Tübingen, 2024
Foto: Ulrich Metz

Seit Januar 2018 ist Dr. Nicole Fritz Direktorin der Kunsthalle. Unter der Leitung von Nicole Fritz wurde die Kunsthalle Tübingen für den Preis der Commerzbank-Stiftung für institutionelle Kulturvermittlung „ZukunftsgutGut“ (2021) sowie für den European Museum of the Year Award „EMYA“ (2021) nominiert. 2022 erhielt die Kunsthalle den Hauptpreis des Lotto Museumspreises Baden-Württemberg für ihr herausragendes Museumskonzept mit langfristiger Wirkung und regionaler Verankerung.

 

Marina Abramović,  Dr. Nicole Fritz und Boris Palmer bei der Eröffnung der Ausstellung Marina Abramović. Jenes Selbst / Unser Selbst
Kunsthalle Tübingen 2021. Foto: Wynrich Zlomke

Team-Building in der Kunsthalle Tübingen, 2024
Foto: Kunsthalle Tübingen

 

 

 

Das Team der Kunsthalle Tübingen bei der Verleihung des des Lotto Museumspreises Baden-Württemberg
Bildrechte: Lotto Baden-Württemberg Fotograf: Günter E. Bergmann – Photography